Bereits vor einem Jahr auf der Eurobike ein aufsehenerregender Geheimtipp bei den Neuheiten, jetzt endlich auch im Handel erhältlich: TRP und Classified haben sich zusammengetan, um mit dem Vistar Powershift die bisherige Schaltlogik im Gravel- und Straßenbereich zu hinterfragen – oder zumindest zu erweitern. Herausgekommen sei dabei ein System mit entweder 15 (Gravel) oder 16 (Straße) Gängen, das ganz ohne klassischen Umwerfer auskommt und stattdessen auf die sogenannte "QuantumShift"-Technologie setzt.
Kurz & knapp: Vistar Powershift
- 1x15 Gänge (für Gravel) oder 1x16 (für Straße)
- Auf Basis eines 12-fach-Kassetten-Setups
- Rennrad: 50 und 52 Zähne/ Gravel: 44 bis 48 Zähne / Classified Aero-Kurbel: 46-52 Zähne
- Classified Powershift Hub ersetzt den Umwerfer (2-Gang-Nabe)
- Automatische Schaltlogik
- Manueller Modus: Zugriff auf 24 Kombinationen möglich
- Kabellose Steuerung via CMD-System (TRP)
- TRP RD-G8000E Schaltwerk mit abnehmbaren Akku
- Schaltvorgänge unter voller Last möglich
- Optional: Aero- und Gravel-Kurbeln von Classified bzw. TRP
- Übersetzungsbandbreite: bis zu 530 %
- Preis: 2800 Euro
Funktionsweise veranschaulicht
Was das konkret bedeutet?
Die Grundlage bilde ein 12-fach-Kassettensystem in Verbindung mit einem einzelnen Kettenblatt. Kombiniert werde das mit einer Nabe von Classified, die per Schaltbefehl zwischen einem 1:1- und 0,7er-Übersetzungsverhältnis hin und her schalte – selbst unter Vollast und blitzschnell. Die Folge: Bis zu 16 fein abgestufte Gänge, die durch ein zentrales System verwaltet werden sollen.
Der Clou sei das komplett kabellose Set-up. TRP liefere dafür mit dem CMD-System die passende Funkverbindung zwischen Schalthebeln, Nabe, Schaltwerk und Co. Wer es gerne trotzdem individuell mag: Auch ein manueller Modus stehe zur Verfügung – dann mit Zugriff auf 24 mögliche Gangkombinationen. Die Kassette bestehe aus Stahl und kommt in Monoblock-Ausführung. Die Schalt-/ Bremshebel sollen griffig in der Hand liegen und die Bremse selbst mit einem Finger leicht zu bedienen sein.

1x15 Gänge für Gravel und 1x16 Gänge für die Straße soll die Vistar Powershift-Schaltung bieten und durch deren durchdachte Schaltlogik neue Kundschaft ansprechen.
Kurbeln für jeden Einsatzzweck
Passend zum Vistar Powershift-System sollen auch die Kurbelgarnituren keine halben Sachen machen. Classified steuert mit seiner Aero-Kurbel eine Variante für Performance-orientierte Fahrer bei – erhältlich in Abstufungen von 46 bis 52 Zähnen. Wer es etwas rustikaler mag, finde bei TRP die passende Antwort: Mit Kettenblättern von 44 bis 48 Zähnen für Gravel sowie 50 oder 52 Zähne für die Straße sei für jede Trittstärke und jeden Einsatzzweck etwas dabei. Die Kombination mit der Powershift-Nabe ermögliche dabei größere Kettenblätter, ohne den Berggang zu opfern – das könne gerade im Gravelbereich von Vorteil sein, wo breite Bandbreiten gefragt sind.
Auf dem Papier liest sich das Ganze wie eine Art Schalt-Innovation, die vor allem eines verspricht: mehr Fahrspaß durch weniger Denkaufwand. TRP gibt an, das Set-up sei bereits bei Events wie dem Gravelklassiker Unbound gefahren worden – von Arno Van den Broeck, der das System unter Extrembedingungen getestet haben soll.
Ob die Kombination aus TRP-Bremsperformance, drahtloser Steuerung und sequenzieller Ganglogik tatsächlich neue Standards setzen und den Schaltungs-Platzhirschen Wasser abgraben kann, sollte sich im Langzeiteinsatz zeigen. Doch wer auf cleane Set-ups steht, dürfte beim Vistar Powershift-System neugierig werden.